Freitag, 5. Februar 2016

You Got To Move


Am nächsten Morgen machen wir uns nach einer Übernachtung in Clarksdale auf den Weg zum Mundharmonika -Shop von Deak Harp, den wir bei unserem ersten Besuch in der Stadt nicht angetroffen hatten. Dabei ist es ganz einfach zu erkennen, ob er da ist: Ist er im Haus, stehen große Boxen vor der Tür, die die ganze Nachbarschaft mit ausgewählter Bluesmusik beschallen. Deak stammt ursprünglich aus New York und hat sich vor vielen Jahren in Clarksdale niedergelassen, wo er ein Geschäft für Mundharmonikaspieler betreibt. Er fertigt eigene Instrumente an und vertreibt ausgewähltes Zubehör, wie spezielle Verstärker und Mikrophone. Er selbst ist ein hervorragender Musiker, der mit vielen Größen gespielt hat. Ausserdem organisiert er Bluesfestivals im Delta und gibt Unterricht.

Klar, dass Andy in dem Laden große Augen bekommen hat und diesen auch nicht verlassen konnte, ohne etwas zu kaufen. Ein paar Tipps aus Deaks Trickkiste gab es gratis dazu...



Nach einer kleinen Stärkung im "Ground Zero Blues Club", den der Schauspieler Morgan Freeman gemeinsam mit Bill Luckett, dem Bürgermeister von Clarksdale, der uns auf der Staße gleich seine Visitenkarte überreicht hat, betreibt, fahren wir zurück nach Memphis. Dort checken wir im Motel 6 ein und genießen abends noch ein Konzert auf der Beale St.


Am nächsten Morgen ist dann wieder Sightseeing angesagt. Als erstes der Punkt, auf den ich mich schon lange gefreut hatte: Wir besichtigen die Fabrik, in der die Firma Gibson ihre halbakustischen Gitarren herstellt. Unter anderem wird dort die legendäre ES-335 gebaut. Leider durften wir während der Führung nicht fotografieren. Wir konnten allerdings die halb fertigen Gitarren in jeder Phase der Herstellung sehen und auch in der Hand halten. Da schlägt das Gitarristenherz höher! Auch einen Outlet Store gab es dort, aber die Preise, die dort aufgerufen werden, sind nicht günstiger als in Deutschland...
Gleich nebenan liegt das "Memphis Rock & Soul Museum", wo die Entwicklung dieser Musik aus Blues, Country und Gospel anhand von Musikbeispielen und Szenen aus dem Leben in der Region eindrucksvoll dargestellt wird.


Danach wird es Zeit, auf die Pyramide zu kommen, bevor die Sonne untergeht. Diese Pyramide, ca. 30 Stockwerke hoch, ist ein Wahrzeichen der Stadt Memphis, die ja ihren Namen von einer Stadt im alten Ägypten geborgt hat. Im Inneren befindet sich ein Geschäft für Outdoor-Kleidung, Jäger und Anglerbedarf sowie der größte freistehende Fahrstuhl der USA. Dieser führt zu einer Aussichtsplattform, von der aus man einen großartigen Blick über die Stadt und den Mississippi hat.


Hier erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang, bis wir uns wieder auf den Weg zur Beale St. machen, um noch etwas Blues zu tanken. Hat man allerdings mehrere Abende auf der Beale zugebracht, um Musik zu hören, muss man allerdings - bei allem Respekt vor den sehr guten und professionellen Musikern - feststellen, dass die musikalischen Darbietungen dort sehr auf ein Touristenpublikum zugeschnitten sind.  Bands, die dort auftreten, spielen in der Regel ein Programm aus Gassenhauern wie. "Stormy Monday", "The Thrill Is Gone" und "Mustang Sally" etc. Ein Solokünstler, der immerhin für den "coolest Blues Song 2013" ausgezeichnet worden ist, spielte an der Beale nur Robert-Johnson-Songs herauf und herunter. No business like show business...




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